Temperaturmessung

Was sollte man über Widerstands­thermometer wissen?

Widerstands­thermometer kommen in den verschiedensten Anwendungen zur Temperatur­messung zum Einsatz. Deshalb unterscheiden sie sich in ihrem Aufbau – mit Anschluss­kopf oder Anschluss­leitung – und in den verwendeten Messeinsätzen, die mit unterschiedlichen Temperatur­sensoren bestückt sein können, z.B. Pt100, Pt500 oder Pt1000. Außerdem wird beim Anschluss von Widerstands­themometern zwischen Zwei-, Drei- und Vierleitertechnik unterschieden.

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What is an RTD?

RTD stands for the term "Resistant Temperature Detector" and refers to a temperature sensor that makes use of the interaction of ohmic resistance and temperature. Therefore, the sensor is also referred to as a resistance thermometer. Depending on the application, RTDs are available with different resistance elements.

Which sensors are installed in RTDs?

Platinum chip temperature sensors are generally used in RTDs. From the user's point of view, platinum offers the great advantage of being very stable over the long term. A Pt100 sensor is usually used. The designation "Pt" stands for platinum and the number "100" for 100 Ω base resistance at 0 °C. The resistance of the Pt100 increases by about 0.38 Ω per Kelvin temperature increase. Pt1000 temperature sensors are also used in industrial applications. Here, the electrical characteristics are ten times greater (base resistance 1000 Ω and temperature coefficient about 3.8 Ω/ Kelvin).

Pt100 sensor as part of a resistance thermometer

How do resistance thermometers work?

A change in temperature has a direct effect on the electrical resistance of a metallic conductor and thus enables conclusions to be drawn about the temperature. The temperature coefficient or temperature coefficient of the platinum sensors (approx. 0.38 %/Kelvin) is based on the physical properties of platinum; the basic resistances result from specifications. The characteristic curve is fixed in the standard DIN EN 60751, so that the application of the RTDs is relatively simple. The RTD is connected to an evaluation unit and the field device determines the ohmic resistance. Usually, linearizations such as Pt100 and Pt1000 are available in the field devices, after which the device determines the sensor temperature from the ohmic resistance. For more information on the design and function of resistance thermometers, watch the video.


Wie ist ein Widerstands­thermometer aufgebaut?

Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Widerstands­thermometern. Die Häufigsten sind Widerstands­thermometer mit Anschluss­kopf oder mit Anschluss­leitung.

Ein Widerstands­thermometer mit Anschluss­kopf ist modular aufgebaut: Es setzt sich zusammen aus dem Mess­einsatz, dem Schutz­rohr, dem Anschluss­kopf und dem darin befindlichen Anschluss­sockel sowie möglicher­weise noch Flanschen oder Klemm­verschraubungen. Als Temperatur­sensor wird nur der Teil des Widerstands­thermometers bezeichnet, auf den die Mess­größe unmittelbar einwirkt.

Bei Widerstands­thermometern mit Anschluss­leitung wird auf einen Mess­einsatz und den Anschluss­kopf verzichtet. Der Temperatur­sensor ist mit der Anschluss­leitung direkt verbunden und in das Schutz­rohr eingesetzt. Zur Zugentlastung wird das Schutz­rohr am Ende z. T. mehrfach eingerollt oder gedrückt (Schutzart IP65). Der Innenraum zwischen Schutz­rohr und Temperatur­sensor wird üblicherweise mit einem wärme­leitenden Material gefüllt, um den thermischen Kontakt zum Mess­medium zu verbessern. Die maximale Mess­temperatur wird in erster Linie durch die Temperatur­beständigkeit des Mantel- und Isoliermaterials der Anschluss­leitung bestimmt.

Structure of an RTD: 1 = sensor, 2 = inner line, 3 = connection line

Insertion thermometer with connection head

The connection head contains a connection socket for attaching the connection cable. The thermometer is fixed by a flange. Thermometers of this type allow measurement of up to 600 °C and are frequently used in furnace construction.

Screw-in thermometer with connection cable

Screw-in thermometers allow the pressure-tight termination of the process. In the case of thermometers with connecting cable, the maximum temperature is limited by the cable. Maximum temperatures of about 400 °C can be measured.

Surface probe

Surface probes have the advantage that they do not require a process connection. They measure the temperature of a surface and thus allow conclusions to be drawn about the medium temperature in a pipe system or tank. However, precision measurements are not possible with them.

Thermometer with connection plug

In order to allow easy mounting/dismounting of screw-in thermometers, it is often useful to obtain them with a connector plug. The connection systems shown below are frequently used.

Machine connector M12

Machine connector M12 × 1 4-pole according to IEC 60947-5-2

Connector according to DIN EN 175301

Connector according to DIN EN 175301

Was ist ein Messeinsatz?

Messeinsätze sind fertig konfektionierte Einheiten, bestehend aus Temperatursensor und Anschluss­sockel, wobei der Temperatur­sensor in einem Einsatzrohr von 6 oder 8 mm Durchmesser aus SnBz6 nach DIN 17 681 (bis 300 °C) oder Nickel unter­gebracht ist. Er wird in das eigentliche Schutzrohr eingeschoben, das vielfach aus Edelstahl hergestellt ist.

Wie können Widerstands­thermometer angeschlossen werden?

Beim Widerstands­thermometer ändert sich der elektrische Widerstand in Abhängigkeit von der Temperatur. Um das Ausgangs­signal zu erfassen, wird der von einem konstanten Mess­strom hervorgerufene Spannungs­abfall gemessen.

Es gibt 3 Anschlus­sarten Zweitleiter-, Dreileiter und Vierleitertechnik.

Bei der Zweileitertechnik werden Auswerte­elektronik und Temperatur­fühler mit einer zweiadrigen Leitung verbunden.

Für die Dreileitertechnik wird eine zusätzliche Leitung zu einem Kontakt des Widerstands­thermometers geführt. Es bilden sich somit zwei Mess­kreise, von denen einer als Referenz genutzt wird. Die Vierleitertechnik bietet die optimalste Anschluss­möglichkeit für Widerstands­thermometer. Das Mess­ergebnis wird weder von den Leitungs­widerständen noch von ihren temperatur­abhängigen Schwankungen beeinträchtigt.

Field device with two-wire connection

Three-wire connection

With the three-wire connection, an additional wire connects the resistance sensor to the evaluation unit. The evaluation unit measures the voltage drop at the resistance sensor and the connecting leads (UM). With the help of the third conductor, the evaluation unit further determines the voltage drop at one conductor (U ). The double amount of this voltage is subtracted from UM and thus the voltage drop at the resistance sensor is determined. If all wires have the same resistance, no error results from the line resistances and the resistance of the sensor is determined without error. The three-wire connection is sufficient for most applications.


Field device with three-wire connection

Four-wire connection

The fourth wire is used to determine the exact voltage at the resistance sensor in the four-wire connection.


Field device with four-wire connection

In this way, the resistance value is always determined accurately - even if the wire or terminal resistances are different. It is used for high accuracy requirements such as in reference or resistance thermometers in the laboratory field.

Warum kann es bei der Zweileiter­technik zu falschen Messwerten kommen?

Wie jeder andere elektrische Leiter besitzt auch die Leitung zwischen Temperatur­fühler und Auswerte­elektronik einen Widerstand, der dem Temperatur­sensor in Reihe geschaltet ist. Damit addieren sich die beiden Widerstände und es kommt zu einer systematisch höheren Temperatur­anzeige. Bei größeren Entfernungen kann der Leitungs­widerstand einige Ohm betragen und eine beachtliche Verfälschung des Mess­wertes verursachen.

Um die geschilderten Probleme der Zweileitertechnik zu umgehen und dennoch auf mehradrige Leitungen verzichten zu können, verwendet man Zweileiter-Messumformer: Der Mess­umformer wandelt das Sensor­signal in ein normiertes, temperaturlineares Strom­signal von 4 ... 20mA um. Die Versorgung des Messum­formers geschieht ebenfalls über die beiden Anschluss­leitungen, man bedient sich hierbei eines Ruhestroms von 4 mA. Wegen des angehobenen Null­punkts wird auch von „life zero“ gesprochen. Der Zweileiter-Messumformer bietet weiterhin den Vorteil, durch die Verstärkung des Signals dessen Stör­empfindlichkeit bedeutend zu verringern.

Bei der Platzierung des Mess­umformers gibt es zwei Bauformen. Da zur Verringerung der Stör­anfälligkeit des Signals die Strecke des unverstärkten Signals möglichst kurz gehalten werden soll, kann er direkt im Thermometer in dessen Anschluss­kopf montiert sein. Dieser optimalen Lösung widersprechen mitunter jedoch konstruktive Gegebenheiten oder die Tatsache, dass im Fehler­fall der Mess­umformer unter Umständen schwer erreichbar sein kann. In diesem Fall benutzt man einen Mess­umformer zur Tragschienenmontage im Schalt­schrank. Den Vorteil des besseren Zugriffs erkauft man sich dabei jedoch mit einer längeren Strecke, die das unverstärkte Signal zurücklegen muss.

Was bringt die dritte Leitung bei der Dreileitertechnik?

Durch die Dreileiterschaltung lässt sich der Leitungs­widerstand sowohl in seinem Betrag als auch in seiner Temperatur­abhängigkeit kompensieren. Voraussetzungen sind allerdings bei allen drei Adern identische Eigenschaften und gleiche Temperaturen, denen sie ausgesetzt sind. Da dies in den meisten Fällen mit genügender Genauigkeit zutrifft, ist die Dreileiter-Technik heute am verbreitesten. Ein Leitungs­abgleich ist nicht erforderlich.